Zabel-Krüger-Damm: Baustellen-Vollsperrung später? Vorher Wittenauer Straße und Bernauer Heerweg?
Der folgende Artikel wurde zuerst veröffentlicht in "KLARTEXT", Zeitung der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin, Ausgabe Mai 2025.
Die Mitteilung, den Zabel- Krüger-Damm ab Sommer 2025 komplett für Arbeiten der Berliner Wasserbetriebe zu sperren, hat in Lübars aber auch im MV, über das dann die Umleitung des Verkehrs stattfinden soll, für Unruhe und viele Fragen geführt. Auf Initiative des Wahlkreisabgeordneten von Lübars und dem MV, Michael Dietmann, prüfen die Berliner Wasserbetriebe nun aktuell, ob sie die eigentlich 2025 für Leitungsarbeiten geplante Vollsperrung des Zabel-Krüger-Damms verschieben sollten. Hintergrund ist, dass es zwei parallele Abwasserdruckleitungen gibt, die beide stark sanierungsbedürftig sind. Nach den Ausbesserungsarbeiten, die bereits im Bereich Zabel-Krüger-Damm stattgefunden haben, weil die Leitung an einigen Stellen defekt war, ist diese derzeit nicht in Benutzung (aber funktionstüchtig) und damit nur die Ersatzlösung, wenn die andere Leitung ausfällt.
Das Prinzip der Berliner Abwasserdruckleitungen besteht darin, dass ein Gebiet mindestens durch zwei Leitungen entsorgt werden kann. Ist eine außer Betrieb, staut sich das Abwasser nicht zurück, die zweite Leitung kann übernehmen. Aus Richtung Hermsdorf fließen die Abwässer Richtung Pankow entweder unter dem Zabel-Krüger-Damm oder der Wittenauer Straße und dem Bernauer Heerweg. Die eine Leitung ist mehr als 110 Jahre alt, die andere über 90 Jahre. Beide müssen dringend erneuert werden, damit das Risiko reduziert wird, dass beide gleichzeitig ausfallen. Und genau darum geht es derzeit in den Gesprächen.
Die Erneuerung der Leitung unter der Wittenauer Straße / Alter Bernauer Heerweg könnte nun vielleicht als erstes durchgeführt werden. Der Straßenzug würde in Abschnitten vollständig für den Verkehr gesperrt und großflächig aufgegraben. Dabei würde der marode „Straßenbelag“ in der Wittenauer Straße östlich des Wiesenwegs aufgenommen und der Bewuchs zwischen dem Heerweg und der Wittenauer Straße zwangsläufig beseitigt werden, weil darunter die uralte Abwasserdruckleitung liegt. Da dieser Straßenabschnitt in 5 Jahren sowieso in der Investitionsplanung des Bezirksamts Reinickendorf für einen Neubau vorgesehen ist, könnte dies vorgezogen werden, um bei der späteren Vollsperrung des Zabel-Krüger-Damms eine Umleitung einrichten zu können. Eine Idee, die auch Bezirksstadträtin Julia Schrod- Thiel mit in die Diskussion gebracht hatte.
Ohne den durchgehend nutzbaren Straßenzug Wittenauer Str. / Heerweg müsste der Verkehr vom voll gesperrten Zabel- Krüger-Damm Richtung Lübars 7 Kilometer durch das Märkische Viertel und die Quickborner Straße umgeleitet, die Buslinie nach Lübars eingestellt werden. Dies könnte man gegebenenfalls mit der Verschiebung der Reihenfolge umgehen! „Mit einer neuen durchgehend nutzbaren Straße böte sich später aber auch eine Chance. Man darf gespannt sein, was die Techniker der Wasserbetriebe und die Verkehrsplaner für eine Lösung finden“, so Michael Dietmann.